Mindestbreite einer Bundesstraße bei Schwerlastverkehr sollte 6,50 m betragen, in Laufen sind ganze 6,13 m vorhanden....

Strassenbreite und Verkehrsfluss

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

Am Rande der eigentlichen Fragestellung ermittelte Dr. Weiser Erkenntnisse zum Spurverhalten der Fahrzeuge. Dabei kam heraus, dass insbesondere bei Strassen mit einem hohen Anteil an Schwerverkehrsfahrzeugen die Fahrbahnbreite mindestens 6,50 m betragen sollte. Im Hinblick auf die Sicherheit der Autofahrer ist der bekannt positive Zusammenhang zwischen breiteren Fahrbahnen und groesserer Sicherheit zu beruecksichtigen. Besonders wenn Autofahrer schon laengere Zeit unterwegs sind, setzen breitere Strassen die mentale Beanspruchung wohltuend herab.

Mit Video-Kameras und neuen Formeln

Neben der Analyse der Fahrzeugbreiten in der Bundesrepublik leitete der Bochumer Wissenschaftler eine theoretische Formel ab, mit der die Anzahl der Begegnungsfaelle auf einem Streckenabschnitt vorhergesagt werden kann. Die Haeufigkeit von Begegnungen wurde darueber hinaus mit Hilfe von stationaeren Video-Messungen an 25 verschiedenen Strassen unterschiedlicher Kategorien untersucht. Diese Video-Messungen mit einem Umfang von ueber 50 Stunden bestaetigten die theoretisch errechnete Zahl von Begegnungen.

Beobachtungen in Staedten und auf Landstrassen

Die Geschwindigkeitseinbussen und Wartezeiten bei Fahrzeugbegegnungen wurden darueber hinaus durch Video-Messungen aus fahrenden Linienbussen in zwei Ruhrgebietsstaedten ermittelt. Es folgte eine in gleicher Weise durchgefuehrte Messreihe auf Landstrassen im Muensterland, in deren Verlauf Begegnungsfaelle auf Fahrbahnen von sehr geringer und mittlerer Breite erfasst wurden. Bei diesen Messfahrten wurden die quantitativen Zusammenhaenge zwischen den im Begegnungsfall verfuegbaren Restbreiten und den Geschwindigkeiten der Fahrzeuge ermittelt. Mit Hilfe eines speziell fuer diesen Zweck entwickelten Computerprogramms koennen sowohl die Haeufigkeit der Begegnungen zwischen Fahrzeugen beliebiger Breite als auch die daraus regulierenden Auswirkungen auf den Verkehrsablauf auf inner- und ausseroertlichen zweistreifigen Strassen nachgebildet werden.

Modell simuliert Verkehr

Auf der Basis der Simulationsergebnisse zur Haeufigkeit von Begegnungsfaellen wurden leicht anwendbare Diagramme und Tabellen entwickelt, die es erlauben, die absolute Anzahl und den prozentualen Anteil der zu erwartenden Begegnungen zwischen Fahrzeugen bestimmter Breiten vorherzusagen. Diese umfassende Einbeziehung der Ergebnisse mikroskopischer Messungen in ein makroskopisches Simulationsmodell kann als innovativ bezeichnet werden. Das Simulationsmodell ist zukuenftig als Grundlage fuer komplexere Modelle des Verkehrsablaufs geeignet.

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